Voraussetzungen
Zum Anreiten mit „Startausbildung“ nehme ich mir idealer Weise 1/2 Jahr Zeit. Je nach Entwicklung des Pferdes kann damit aus meiner Sicht ab 3 jährig begonnen werden. Am liebsten sind mir dabei unverdorbene, dh. unvorbereitete Pferde, die noch kein longieren oder „freiarbeit“ kennen.
In der gesamte Zeit wird das Pferd maximal jeden 2. Tag gearbeitet. Koppelgang sollte auf jeden Fall täglich erfolgen.
Longieren
Zunächst wird mit dem longieren begonnen, auch relativ bald mit der Doppellonge. Je nach Pferd kann es sinnvoll sein mit Dreieckszügeln zu arbeiten, zB. wenn sich mittels Doppellonge keine gleichmäßige Anlehnung erreichen lässt und auch eine Dehnungshaltung nicht möglich wird. Wie beim Korrekturpferd ist hier sehr vorsichtig vorzugehen um Unfälle durch starre Hilfsmittel zu vermeiden.
In dieser Zeit erfolgt auch die Gewöhnung an alle Ausrüstungsgegenstände, insbesondere den Sattel. Ist die Muskulatur einigermassen entwickelt und das longieren in allen Gangarten entspannt möglich und kontrollierbar wird aufgesessen und zunächst an der Longe geritten. Bis dahin können schon mal 1 – 2 Monate vergehen.
Endlich reiten
Kann das Pferd nach ca. 2-3 Monaten frei geritten werden, beginnt nun die Ausbildung nach der Ausbildungsskala: Takt – Losgelassenheit – Anlehnung. Wobei sich die Skala oftmals überschneidet. Das Ziel ist immer die Durchlässigkeit und das entspannte tragen des Reiters. Weitere Punkte der Skala: Schwung – Geraderichtung – Versammlung, müssen dabei unbedingt mit in Betracht gezogen werden, hier zunächst die Geraderichtung.
Sind auf dem Platz alle Gangarten sicher möglich, geht es ins Gelände (mit Führpferd, vorher schon mal als Handpferd).
Springen und Stangenarbeit
Je nach Pferd (man kann leider nicht pauschalisieren) sollte so schnell wie möglich auch das reiten über einzelne und mehrere Stangen, und anschliessend auch das Freispringen in einer Gasse geübt werden. Es gibt Pferde und Rassen, bei denen man es eher bei einer Stange belässt, die meisten Pferde können aber kleine Hindernisse ohne Schaden überwinden und profitieren oft von der damit gewonnenen Beweglichkeit.